Louis Praxiskatze, Tierarztpraxis Grube

Blutdruckmessung bei Hund und Katze

Wie hoch ist der Blutdruck von Hund und Katze normalerweise?

Die Werte bei Hund und Katze sind grundsätzlich mit denen beim Menschen vergleichbar. Der obere (systolische) Blutdruck sollte bei 110 bis 140 mmHg, der untere (diastolische) Blutdruck bei 60 – 80 mmHg liegen.

Grundsätzlich werden der systolische und der diastolische Blutdruck unterschieden, diese beiden Grenzwerte des Blutdruckes sind der Spitzenwert (systolisch) und der niedrigste Wert (diastolisch) zwischen denen der Blutdruck mit dem Herzschlag schwankt.

Der sogenannte systemische Bluthochdruck ist eine Blutdruckerhöhung im Körperkreislauf. Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck kann zu erheblichen und dauerhaften Schäden an verschiedenen Organen (insbesondere Herz, Niere, Netzhaut des Auges und Gehirn) führen.
 

Ab wann spricht man von einem Bluthochdruck?

Ein dauerhafter Blutdruck oberhalb von 160 mmHg (systolisch) wird als erhöht angesehen. Der diastolische Wert sollte 100 nicht übersteigen.
 

Wie beeinflusst Aufregung den Blutdruck?

Unter Aufregung kann der Blutdruck relativ stark ansteigen. Dies spielt insbesondere bei Katzen eine Rolle, die gelegentlich im Aufregungsfall systolische Blutdruckwerte um 180 mmHg erreichen können. Werte oberhalb von 200 mmHg werden in jedem Fall als erhöht angenommen. Im Zweifelsfall muss man versuchen, andere Hinweise für einen Bluthochdruck zu finden (z. B: Blutungen im Augenhintergrund) und/ oder wiederholte Messungen durchführen, die über den Gewöhnungseffekt die Aufregung zu vermindern helfen.
 

Welche Ursachen für einen Bluthochdruck gibt es?

Im Gegensatz zu uns Menschen gibt es bei Hund und Katze fast immer eine auslösende Ursache für einen Bluthochdruck. Typische Krankheiten, bei denen ein Bluthochdruck häufig auftritt, sind:

  • Chronische und akute Nierenerkrankungen
  • Herzerkrankungen
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Hyperadrenocortizismus (Nebennierenrindenüberfunktion/ Cushing-Syndrom) verschiedene hormonell aktive Tumore (z.B. Phäochromozytom)


Welche Symptome kann man bei einem Bluthochdruck sehen?

Oft sind keine Symptome erkennbar.

Der Blutdruck sollte auch deshalb zumindest bei Tieren mit prädisponierenden Erkrankungen wie Herz-, Nierenerkrankungen oder einer Überfunktion der Schilddrüse regelmäßig kontrolliert werden.

Wenn Symptome auftreten, sind diese eher allgemeiner und unspezifischer Natur oder resultieren aus Beeinträchtigungen oder sogar Schädigungen von anderen Organen:

  • Allgemeine Symptome: Nervosität, Schwindel, Hecheln
  • Gehirn: Taumeln/ Schwanken, plötzliches Stolpern, Kopfschiefhaltung
  • Auge: plötzliche Blindheit; Blutungen in die vordere Augenkammer, Netzhautablösungen
  • Herz: Atemnot, Taumeln, Umfallen (Synkopen)


Wie kann der Blutdruck gemessen werden?

Der Blutdruck kann am wachen, nicht narkotisierten Tier am Bein oder Schwanzansatz gemessen werden. Mit dem HDO System erzielt man sehr zuverlässige Messungen, das Tier muss nur beruhigt werden und an die Situation gewöhnt werden.

Normaler Blutdruck bei der Katze: 125 / 80

Normaler Blutdruck beim Hund:

  • Große Hunde 120 /70
  • Mittlere Hunde 130/ 80
  • Kleine Hunde 140/ 80

Der obere (systolische) Blutdruck sollte bei 110 bis 140 mmHg, der untere (diastolische) Blutdruck bei 60 – 80 mmHg liegen.


Wie kann der Bluthochdruck behandelt werden?

Im Vordergrund steht, wenn irgendwie möglich, die Behandlung der zugrundeliegenden Ursache (z.B. Schilddrüsenüberfunktion). Ist dies nicht in ausreichendem Masse möglich (wie z.B. in der Regel bei einer chronischen Nierenerkrankung) existieren mehrere Medikamente mit verschiedenen Angriffspunkten, die den Blutdruck dauerhaft in den Normalbereich senken. In der Regel ist eine ein- bis zweimalige Tabletteneingabe täglich notwendig. Start wäre z. B. mit einem ACE-Hemmer.