Igel Fundtier

Igel gefunden – was nun?

Rechtsgrundlagen

Generell ist es verboten, Tiere der besonders geschützten Arten – und dazu zählt der Igel – aus der Natur zu
entnehmen. Die Ausnahmebestimmungen des Bundesnaturschutzgesetzes gestatten jedoch, Igel, auf die eine der folgenden Definitionen zutrifft, in Obhut zu nehmen, um sie gesund zu pflegen bzw. aufzuziehen.

Verletzte Igel

Oft deuten Fundort und -umstände (Straße, Bauarbeiten) auf Verletzungen hin.

Kranke Igel

Solche Tiere erkennt man meist daran, dass sie tagsüber Futter suchen, herumlaufen, torkeln oder liegen. Kranke Igel sind apathisch, rollen sich kaum ein, sind oft mager (Einbuchtung hinter dem Kopf, herausstehende Hüftknochen). Ihre Augen stehen nicht halbkugelig vor, sie sind eingefallen, schlitzförmig. Auf kranken, verletzten und schwachen Tieren sitzen in der warmen Jahreszeit häufig Schmeißfliegen, die dort Eier ablegen.

Ausnahmen bilden aufgestörte Igel. Wenn Laub- oder Reisighaufen entfernt, Holzstapel abgebaut, in Gärten und Parks gearbeitet wird, Baumaßnahmen in Gange sind oder Hunde herumstöbern, können Igelnester zerstört werden. Dann sucht auch ein gesundes Tier tagsüber einen neuen Unterschlupf.

Verwaiste Igelsäuglinge

Igeljunge, die sich tagsüber außerhalb ihres Nestes befinden, noch geschlossene Augen und Ohren haben
und sich womöglich kühl anfühlen, sind mutterlos. Sie brauchen sofort fachmännische Hilfe!

Igel, die nach Wintereinbruch (Dauerfrost/Schnee) herumlaufen

Solche Igel findet man ebenfalls vornehmlich am Tag. Es kann sich um kranke oder schwache Alttiere handeln,
öfter aber sind es Jungtiere, die spät geboren, evtl. auch krank sind und/oder sich wegen des geringen Nahrungsangebotes im Herbst kein für den Winterschlaf ausreichendes Fettpolster anfressen konnten.

Igel in der Tierarztpraxis

Durch Kooperationen mit Igelpflegestellen können wir eine regelmäßige und fachkundige tierärztliche Versorgung dieser Wildtierart anbieten um eine Wiederauswilderung eines gesunden Tieres entsprechend zu ermöglichen.